Über die Wichtigkeit von passenden Sätteln

17.02.2018

Um den Rücken seines Pferdes gesund zu erhalten, sollte man ein besonderes Augenmerk auf einen passenden Sattel richten. Der Sattel ist die Kommunikationsschnittstelle zwischen Reiter und Pferd und sollte daher beiden gleichermaßen gut passen. Im Laufe eines Pferdelebens kann sich ein Rücken abhängig von Alter, Training oder auch Krankheiten sehr verändern, so dass man einen Sattel in regelmäßigen Abständen von einem Fachmann überprüfen lassen sollte. Dies betrifft sämtliche Arten von Sätteln, seien es Englisch-, Western- oder andere Sättel.

Ein Pferd muss in der Lage sein, seinen Rücken aufzuwölben, um das Reitergewicht kraftsparend und gesund tragen zu können. Stellen wir uns einmal vor, wir würden einen schweren Sandsack auf unserem Rücken transportieren wollen - wir würden uns instinktiv nach vorne beugen und den Rücken aufwölben, um das Gewicht auf eine möglichst große Fläche unseres Körpers zu verteilen. Wenn wir nun aber in diesem Sack z. B. schwere Steine hätten, die uns schmerzhaft in die Muskeln und auf die Wirbelsäule drücken, so würden wir automatisch den Rücken wegdrücken, um dem Schmerz zu entgehen. Dadurch würden wir die Last dann allerdings unphysiologisch und gesundheitsschädigend nicht mit dem gesamten Rücken, sondern nur mit den Schultern, den Händen und der Kraft unserer Arme tragen. 

Ähnlich verhält es sich beim Pferd. Stimmt der Schwerpunkt nicht oder verursacht der Sattel auf andere Art und Weise Druckstellen (z. B. durch schlechte Polsterung oder weil ein Sattel zu lang für einen kurzen Pferderücken ist), so wird das Pferd den Rücken wegdrücken. Des weiteren wird an den Druckstellen die Blutversorgung der entsprechenden Muskulatur darunter beeinträchtigt. Die Muskeln können nicht mehr richtig arbeiten und atrophieren infolge Nährstoff- und Sauerstoffmangel. Strukturelle Schäden können die Folge sein und da ein Muskel nicht alleine in Bewegung ist, sondern über Muskelketten mit anderen Muskeln des Körpers in Verbindung steht, treten unter Umständen durch kompensatorische Muskelkettenreaktionen Probleme auf, die man gar nicht auf Anhieb mit dem Sattel in Verbindung bringt (z. B. immer wieder auftretende Sehnenschäden etc.).

Woran kann ich erkennen, dass mein Sattel nicht passt?

Anzeichen können sein:

- das Pferd kann den Rücken nicht aufwölben

- das Pferd drückt den Rücken weg

- das Pferd zeigt deutliche Empfindlichkeit im Rücken

- das Pferd läuft klemmig und steif

- das Pferd hat Sattelzwang

- das Pferd stolpert häufig

- das Pferd reagiert plötzlich aggressiv uvm.

Das alles können natürlich auch Anzeichen anderer Erkrankungen sein, weswegen es zu empfehlen ist, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

Zusätzlich dazu sollte man sich natürlich um die geschädigte Muskulatur kümmern. Auch wir Menschen nehmen nach Krankheit oder Verletzung physiotherapeutische Hilfe in Anspruch. Schmerzlindernde Maßnahmen wie z. B. Akupunktur oder pulsierendes Magnetfeld können hier helfen und auch Massagen und die Beseitigung von eventuell aufgetretenen Blockierungen tun dem Pferd sicher gut. Anschließend sollte die Tragemuskulatur wieder aufgebaut werden, bevor mit einem dann angepassten Sattel wieder ins Training eingestiegen wird.

 

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